Meinungen...:

 

Meinungen zu äussern ist Wichtig
- wer es nicht lesen will, soll es einfach lassen....
.....sicher werden einige Zeitgenossen sagen, na der hat aber
Zeit sowas ins Netz zu stellen....
. ...hat der nichts anderes zu tun..
..... und wen interessiert das ???

aber es ist wichtig .. ;-)

Markttreiben - Mai 2010

 

 

 

Kulturgut retten:

Wir - damit meine ich "Gärtner und Floristen"
Wir stehen vor neuen Herausforderungen.
Damit meine ich nicht nur die Folgen der
Finanzkriese, sondern dass nach meinem
Empfinden die Bedeutung von Blumen und
Floristik als Kulturgut in weiten Teilen der
Bevölkerung schwindet.

Ein Gutes Beispiel für diese Entwicklung ist der
seit Jahren zu beobachtende Rückgang von
Blumenschmuck zum letzten Geleit. Weite
Teile unserer Gesellschaft erachten es noch
nicht einmal mehr für sinnvoll und angemessen,
ein Grab zu schmücken bzw., eine Grabstätte zu
erhalten. Der Materialismus in Reinform obsiegt
in der Friedhofskultur, auch wenn sich das
"spenden statt Blumen" hinter einem karitativen
Mäntelchen verbirgt.

Der Bogen lässt sich beliebig weiterspannen.
Rednerpulte ohne florale Gestaltung,
Gratulationen ohne Blumen bis hin zu
Firmenpräsentationen und Eröffnungen, oder
Kunstblumen in Seniorenwohnanlagen, die nur
noch als Ansammlung von "trockener Materie"
wahrgenommen werden, sind Ausdruck von
Oberflächlichkeit und immer weiter
schwindendem Kulturverstädnis.
Diese Verflachung des Denkens, bei der Blumen
rein materialistisch betrachtet werden, müssen
wir entgegentreten - jeder einzelne - jeden Tag.

Beginnend mit den ersten archaischen
Gesellschaften waren Blumen immer mehr als
nur Handelsware. Sie waren und sind ein
Kulturgut, verbunden mit Spiritualität und tiefer
Emotionalität. Diesen Sinngehalt dürfen wir uns
nicht nehmen lassen in einer immer
oberflächlicher werdenden Welt.
Die tiefsitzenden jahrhundertealten
Empfindungen der Menschen gegenüber,
Blumen dürfen nicht verloren gehen.

Blumen sind die vielleicht eindruckvollste Seite
der Natur, sie stehen für reine Schönheit,
Sinnlichkeit, ehrliche Gefühle.

Wenn es gelingt dies in den Köpfen der
Menschen zurückzugewinnen und aufrecht zu
halten, gewinnen wir ein Stück Unabhängikeit
von der reinen materialistischen Gedankenwelt.

- dies müssen wir selbst tun !

Ohne den Pathos zu bemühen: Ich sehe unsere
geschulten Floristen in Blumenfachgeschäften
als Gralshüter des Kulturgutes Blume.

- im Gegensatz zum Blumen-Discount.

Die Parallele zum Kulturgut Buch drängt sich auf.
Das Kulturgut Buch hat nur eine Chance, so lange
es Menschen gibt, für die Bücher mehr als
eine Handelsware sind.
So ist das auch mit dem Kulturgut Blume.

Diese metaphysische Wertigkeit von Blumen
können wir Floristen in den Jahreszeiten
besonders gut darstellen.

 

Gestalten mit Blumen (können nicht alle) ist
etwas anderes als Handeln mit Blumen (kann fast jeder).